Zuschauen oder selbst spielen? Diese Frage hätten sich die Menschen noch vor 40 Jahren nie gestellt. Als Anfang der 1980er-Jahre erste Heimkonsolen entwickelt wurden, zockten vorwiegend Computernerds alleine, im stillen Kämmerlein und gegen den Computer. Nur zuschauen? Das wäre damals niemandem in den Sinn gekommen und heute machen es Millionen.
- 1 Zeitzonen zählen nicht mehr – Menschen finden zusammen
- 2 Singleplayer vs. Multiplayer – warum Streaming auch hier einen Einfluss hat
- 3 ESports durch Streaming mit deutlichem Zuwachs versehen – das Interesse steigt
- 4 Streamer beeinflussen den Erfolg von Spielen – das wissen auch Publisher
- 5 Fazit: Streaming hat einen erheblichen Einfluss auf die Gamingwelt
Aber was ist so faszinierend daran zuzuschauen, wenn andere Gamer neue Online Casinos für sich erobern oder beim Ego-Shooter gegen andere Spieler gewinnen oder verlieren? Es ist eine Verbundenheit, die sich in der Gamingcommunity entwickelt hat und die Menschen aus aller Welt in der heutigen Zeit miteinander verbindet!
Zeitzonen zählen nicht mehr – Menschen finden zusammen
Wie spät ist es eigentlich gerade in Rio de Janeiro oder São Paulo? Beim Gaming spielt es keine Rolle, denn trotz Zeitverschiebungen ist es dank Streaming gelungen, Menschen global miteinander zu vereinen. Die wohl bekannteste Streamingplattform ist Twitch. Millionen Menschen nutzen sie Tag für Tag, um anderen Zockern bei ihrem Spiel zuzuschauen. Dabei geht es aber nicht nur um reinen Voyeurismus, sondern vor allem um Interaktionsmöglichkeiten.
Der Hype begann ganz anders: Gamer wie Gronkh luden auf YouTube sogenannte Let´s Plays hoch und ließen andere Spielinteressierte am Gameplay teilhaben. Die Beliebtheit schlug hohe Wogen, aber etwas fehlte! Kaum ein Let´s Player hatte die Zeit, die komplette YouTube-Kommentarsektion durchzugehen und mit den Fans zu interagieren. Die Beliebtheit eines Videoclips konnten Gamer seinerzeit also nur daran erkennen, wie häufig er angeklickt und „geliked“ wurde.
Der Bedarf an Interaktion wurde größer und so wurde aus dem ehemals klein gestarteten Projekt Justin.tv eine der größten Plattformen der Welt – Twitch.tv. Allein im Januar 2023 besuchten mehr als 1,1 Milliarden Menschen die Welt des Gamings und schauten einfach nur zu.
Das Besondere dabei: Es spielt keine Rolle, ob der Streamer mit neunstündiger Zeitverzögerung in Portland (USA) sitzt und der Zuschauer in Deutschland. Quer über den Globus können sich Menschen über Plattformen wie Twitch vernetzen. Und wenn die Zeit nicht ausreicht, um live dabei zu sein, gibt es die VOD-Funktion. Jeder Streamer hat auf Twitch die Möglichkeit, seine gespeicherten Streams als Videos hochzuladen. So kann der deutsche Zuschauer seinen amerikanischen Lieblingsstreamer auch mit Zeitverzögerung genießen.
Singleplayer vs. Multiplayer – warum Streaming auch hier einen Einfluss hat
Manchmal stellen sich Gamer selbst die Frage, warum sie eigentlich Streams schauen, anstatt selbst zu spielen. Tatsächlich handelt es sich meist um eine Kombination aus beidem! Es gibt selten reine Zuschauer und selten reine Zocker. Die Gründe, warum Streaming so beliebt geworden ist, sind äußerst vielfältig:
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Lust auf eine Community und Austausch mit anderen Gamern
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Verbundenheit mit dem Streamer, man ist ein Fan
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Interesse, von einem guten Spieler Taktiken zu lernen
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Aufbau einer Gruppe zum gemeinsamen Zocken
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Unterhaltung mit Interaktionsmöglichkeiten
Ein wichtiger Bestandteil des Streamens ist die Interaktion mit den Zuschauern. So kommt es, dass vor allem Multiplayer-Games einen großen Zuwachs erfahren haben. Ein gutes Beispiel ist der Klassiker GTA V aus dem Hause Rockstar. Zwar war der Kampagnenmodus für viele Spieler ein echtes Highlight, allerdings hat der Multiplayer-Modus auch acht Jahre nach der Veröffentlichung noch nicht ausgedient. Und genau dieser Umstand ist zu gewissen Teilen auch auf Streams zurückzuführen.
Nicht selten liest man bei Portalen wie Twitch: „Mitzocker gesucht“. Kleinere (und auch größere) Streamer möchten gar nicht als Alleinunterhalter fungieren, sondern laden ihre Zuschauer ein, beim Multiplayerspiel mitzumachen. Das fördert die Interaktion, sorgt für eine lebendige Community und macht letztlich auch viel Spaß.
ESports durch Streaming mit deutlichem Zuwachs versehen – das Interesse steigt
Das allererste eSports-Turnier der Welt fand bereits 1972 statt. 24 ambitionierte Computerspieler traten im alten Klassiker Spacewar gegeneinander an. Damals hätte niemand geglaubt, dass es einmal richtige Weltmeisterschaften geben würde. Heute hingegen hat sich der eSports sehr viel weiterentwickelt und ist im Mainstream angekommen. Die von Publishern entwickelten Spiele eignen sich hervorragend dazu, sie im Wettkampfmodus auszuüben. Zu den namhaftesten Games gehören beispielsweise CS:GO, Rainbow Six Siege, LoL, Dota2 und Hearthstone.
Turniere finden global verteilt statt, Spieler aus allen Ländern treten gegeneinander an. Auch das wäre nie möglich gewesen, wenn nicht eine uhrzeitunabhängige Vernetzung via Internet die Basis fürs Spiel liefern würde. Zwar werden viele Turniere auch in Präsenz gespielt, deutlich häufiger treten Teams (z.B. im Trainingsmodus) aber via Netz gegeneinander an.
Da es heute Übertragungsmöglichkeiten gibt (Livestream via Twitch, Streamingportale), wächst auch die Fanbase immer weiter an. Menschen haben Interesse entwickelt und lassen sich mitziehen. Ein bisschen erinnert es an die Anfänge des Fußballs. Auch seinerzeit wurde das Spiel schnell populär, einige schauten zu, andere kickten selbst aktiv. Ähnlich läuft die Fangewinnung bei eSports ebenfalls ab. Die Zielgruppe sind zwar einerseits Zocker, die selbst gern Controller oder Gamingmaus in der Hand halten. Andererseits fühlen sich aber auch Menschen angesprochen, die nicht zu den passionierten Gamern gehören. Spannung, Nervenkitzel und neueste Technologien sind ein Stück Zukunft und die werden beim eSports geboten.
Interessant: Die globale Übertragung unabhängig von Zeit und Ort führt dazu, dass eSport-Trends ein Massenphänomen werden. Die Marktführer USA, China und Südkorea dominieren zwar nach wie vor den Markt, die Geschehnisse bleiben den europäischen Fans aber nicht vorenthalten.
Streamer beeinflussen den Erfolg von Spielen – das wissen auch Publisher
Ein nicht zu unterschätzender Effekt ist der Einfluss von professionellen Streamern auf den Erfolg eines Games. Wenn ein Streamer wie Ninja ein Spiel negativ bewertet, hat das Einfluss auf seine Fans. Sie zocken es nicht, sie eifern ihrem Idol nach, sie bewerten den Titel schlecht, obwohl sie ihn nie gezockt haben. Diese Macht der ganz großen Streamer ist auch bei den Publishern angekommen. Sie wissen genau, dass ein „Fehlstart“ oder eine miese Programmierung zur Abwertung führt. Denn eines ist klar: Wenn die ganz großen Triple-A-Titel an den Start gehen, sind die Streamer von heute bereits in den Startlöchern. Sie warten nur darauf, Titel anzuspielen und dann das eigene Urteil zu geben.
Auch hier profitieren Gamer übrigens von der globalen Vernetzung! Wenn in den USA ein Titel aufgrund von Zeitverschiebung schon früher verfügbar ist, können Gamer aus Deutschland dem Release bereits als Zuschauer beiwohnen.
Fazit: Streaming hat einen erheblichen Einfluss auf die Gamingwelt
Gaming ohne Streaming ist heute undenkbar geworden. Zukunftsorientiert kann davon ausgegangen werden, dass sich die Möglichkeiten noch weiter verbessern. Hier könnte auch das Thema VR endlich mal wieder eine Rolle spielen. Technologisch wäre es heute schon denkbar, dass sich Streamer und ihre Zuschauer in einer virtuellen 3D-Welt via VR-Brille treffen. Umgesetzt wird das bislang noch nicht, die Zukunft in der Kombination Gaming/Streaming dürfte aber interessant werden.